Grünlandbiomasse (IO-A 2)
Energetische Nutzung von Grünland-Biomasse im Rahmen eines Agroforstsystems von schnell wachsenden Baumarten und Grünland
Problemstellung / Projektziel
Ziel des Teilprojektes Grünland ist es, in einem Agroforstsystem bestehend aus schnell wachsenden Baumarten (Kurzumtriebsplantagen (KUP´s)) mit Grünland-Zwischenarealen die Eignung verschiedener Grünlandbestände hinsichtlich einer effektiven energetischen Verwertung zu untersuchen:
- Untersuchung des Standort- und Wertschöpfungspotenzials eines solchen Agroforstsystems hinsichtlich Ertrag und energetischer Verwertung.
- Untersuchung der Entwicklung unterschiedlicher Grünlandbestände in einem Agroforstsystem mittels spektroskopischer Methoden
- vergleichende Untersuchung unterschiedlicher energetischer Konversionsverfahren für Grünlandbiomasse hinsichtlich ihrer Energiepotenziale
- systematische Untersuchung der Auswirkungen eines solchen Agroforstsystems hinsichtlich ökologischer Aspekte (z.B. Phytodiversität, Insektenvorkommen) und Nährstoffdynamiken im Verbund mit anderen Teilprojekten.
Methodik
Die Anlage des Agroforstsystems aus Grünland und Kurzumtriebsplantagen soll nach folgendem Schema im Rahmen eines „Alley-Cropping“ erfolgen:

Dabei sollen folgende Grünlandvarianten untersucht werden:
2 Grasansaaten | Düngungsstufen | Verwertungsrichtungen |
1) Standardmischung (Hauptbestands-Bildner Dt. Weidelgras) 2) Diversitätsorientierte Mischung |
1) mit N-Düngung 2) ohne N-Düngung |
1) Biogas (3-4 Schnitte/Jahr) 2) Heuverbrennung (2 Schnitte/Jahr) 3) IFBB-Verfahren (2 Schnitte/Jahr) |
Das IFBB-Verfahren stellt ein innovatives Verfahren zur effektiven Energieerzeugung von Biogas und Festbrennstoff aus Biomasse dar. Die 2. Saatmischung dient zur Erhöhung der Biodiversität im Agro-Forstsystem.
Zielgruppe
Das Interesse an solchen innovativen Agroforstsystemen ist bei verschiedenen Akteursgruppen groß: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz, Wissenschaft, Ökologie, usw..
Ergebnisausblick
Agroforstsysteme können besonders in ausgeräumten Landschaften zu einer verstärkten Strukturbildung beitragen, die sich positiv auf diverse ökologische Faktoren auswirkt. Durch Auswahl extensiver Grünlandstandorte kann deren Erhaltung gesichert werden, die aufgrund abnehmender Viehhaltung derzeit oft akut gefährdet ist. Besonders diese Grünlandbestände zeichnen sich durch hohe Artenvielfalt aus und gelten als erhaltenswert. Dafür ist aber eine sinnvolle und effiziente Nutzung notwendig, die dem Prinzip Erhaltung durch Nutzung folgt. Mit innovativen Konversionsverfahren für die Grünlandbiomasse kann die energetische Nutzung von solchen Agroforstsystemen zur Reduzierung von Flächenkonkurrenzen beitragen.

Kontakt
Antragsteller: Prof. Dr. Michael Wachendorf
Mitarbeiter: Dr. Rüdiger Graß, Miriam Ehret
Institution: FG Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe
Anschrift: Universität Kassel, FB 11, Steinstraße 19, 37213 Witzenhausen
E-Mail: grass@wiz.uni-kassel.de